Tagung: GEGEN\\DOKUMENTATION | 08.-10.11.2018

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Vom 08.–10. November 2018 ist das Graduiertenkolleg Gastgeber der internationalen Tagung GEGEN\DOKUMENTATION, die in der Situation Kunst in Bochum stattfindet.

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Das Gegen\Dokumentarische ist eine Antwort auf die Provokation des Dokumentarischen. Diese Provokation liegt im Anspruch oder Begehren, ›Wirklichkeit‹ zu erfassen, darzustellen und zu kontrollieren. Interventionen dagegen gibt es, seit es das Dokumentarische gibt. Für uns markiert der Begriff der Gegen\Dokumentation einen strategischen Einsatz, mit dem das Verständnis dokumentarischer Medien, Operationen, Institutionen, Poetiken, Ästhetiken, Schreib- und Darstellungsweisen geschärft und politisiert werden soll. Das Gegen\Dokumentarische umfasst Versuche, anders zu dokumentieren und Anderes zu dokumentieren. Das Gegen\Dokumentarische verweist auf eine andere Rahmung und auf das Andere des Dokumentarischen. Die Autorität des Dokumentarischen greift wirklichkeitskonstituierend in die Konfliktfelder von Identität, Politik und Geschichte ein und betrifft damit Fragen von Geschlecht, Nationalität, Rassismus und Propaganda. Jede Dokumentation erzeugt ein Außen oder ein Anderes. Ziel der Tagung ist es, künstlerische, journalistische, juristische, politische und kulturelle Praktiken in den Blick zu nehmen, die jenes Außen oder Andere adressieren. Der Begriff des Gegendokumentarischen dient hier als Zugang, um sich aus einer interdisziplinären Perspektive heraus neu dem Dokumentarischen zu widmen, seinen Wahrheitsanspruch zu hinterfragen und die Grenzen seines Geltungs- und Gegenstandsbereichs auszuloten und aufs Spiel zu setzen.

PROGRAMM

(Abstractbook zum Download als PDF)

DONNERSTAG \ 08.11.2018

14:00 – 14:30 Begrüßung
14:30 – 16:00

SLOT 1

\\ Lisa Gitelman (New York)
Time Travel, Or, Four Reasons Why PDFs Are Everywhere

\\ Rupert Gaderer (Bochum)
Pierre Rivière: Eine Fallgeschichte des Gegendokumentarischen

16:00 – 16:30 Kaffeepause
16:30 – 18:00

SLOT 2

\\ Laliv Melamed (Frankfurt a. M.)
A NonReport. Operative Images and the Politics of the Secret

\\ Sebastian Köthe (Berlin)
»Images Of Poor Quality.« Die Aneignung
geheimdienstlicher Bilder in You Don’t Like The Truth

18:00 – 18:30 Empfang
18:30 – 20:00

Podiumsdiskussion

\\ Friedrich Balke (Bochum)  \\ Astrid Deuber-Mankowsky (Bochum) \\  Julika Griem (Essen) \\ Dietmar Kammerer (Marburg) \\  Alexandra Schneider (Mainz) \\ Renate Wöhrer (Berlin) 

FREITAG \ 09.11.2018

9:30 – 11:00

SLOT 3

\\ Peter Rehberg (Berlin)
Beyond Orientalism and Police Surveillance: The Opaqueness of Male Forms in the Photographs of George Awde

\\ Rembert Hüser (Frankfurt a. M.)
7 Wolken für G20

11:00 – 11:30 Kaffeepause
11:30 – 13:00

SLOT 4

\\ Markus Kügle (Mannheim)
Über Dokumentationen als Argumentationen – Die dokumentarische Tricktechnik von Teheran Tabu als Katachrese

\\ Simone Dotto (Udine) \\ Francesco Federici (Venedig)
Resounding Ruins: Making History through Sonic Documents in Contemporary Arts

13:00 – 14:30 Mittagspause
14:30 – 16:00

SLOT 5

\\ Patricia Prieto-Blanco (Brighton) \\ Tanja Kovačič (Galway)
The counter documentary through Resilience, (Post-)Memory and Affordances

\\ Julia Reich (Düsseldorf)
Was bleibt, wenn nichts bleibt? Zur (gegen)dokumentarischen Praxis bei Tino Sehgal

16:00 – 16:30 Kaffeepause
16:30 – 18:00

SLOT 6

\\ Simon Zeisberg (Berlin)
Von Stalingrad zum Sternenkampf. Alexander Kluges Lernprozesse mit tödlichem Ausgang (1973/2000) als Gegen-Dokumentation des Kalten Kriegs

\\ Jens Schröter (Bonn)
Die Gegen/Dokumentation von Verhältnissen

18:15 – 20:00

FILMVORTRAG

\\ cinéma copains (Berlin)
A Random Walk?

ab 20:30 Conference Dinner (speakers only)

SAMSTAG \ 10.11.2018

10:00 – 11:30

SLOT 7

\\ Cecilia Valenti  (Berlin)
Gegenermitteln: Konträre Geschichtsschreibung im militanten Dokumentarfilm

\\ Lutz Koepnick (Nashville)
Records in Motion: Documenting the Real in Multi-Screen Environments

11:30 – 12:00 Kaffeepause
12:00 – 13:30

KEYNOTE

\\ Eyal Weizman (London)
Counter-Investigations

13:30 Ende der Veranstaltung