Online-Vortrag von Ann-Kristin Kolwes im Rahmen der Veranstaltungsreihe „DOCareer – Networking Geisteswissenschaften“

Am 09.07.2020 hält Ann-Kristin Kolwes einen Online-Vortrag zum Thema „Erste Generation Promotion: Der Einfluss der sozialen Herkunft im deutschen Hochschulsystem“ im Rahmen der Reihe „DoCareer – Networking Geisteswissenschaften“ des DFG-Graduiertenkollegs Das Dokumentarische. Exzess und Entzug.

Zum Vortrag:

Von 100 Kindern mit einem nichtakademischen Familienhintergrund schließt durchschnittlich nur eines eine Promotion ab. Bei Kindern aus einem akademischen Elternhaus sind es hingegen 10 (Hochschulbildungsreport 2020). Die soziale Herkunft spielt im deutschen Hochschulsystem eine große Rolle und ihre Effekte lassen sich bis zur Besetzung von Professuren nachweisen. Doch wie genau wirkt die soziale Herkunft in einem System, in dem vermeintlich nur die wissenschaftliche Exzellenz über Erfolg und Misserfolg entscheidet? Und was soll Promovierende der ersten Generation eigentlich von anderen Promovierenden unterscheiden?

In ihrem Vortrag wird Ann-Kristin Kolwes nicht nur darüber sprechen, welche Hürden es mit sich bringen kann, wenn man als erste Person in der Familie promoviert und eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, sondern auch aufzeigen, warum wir alle von mehr Bildungsgerechtigkeit im deutschen Hochschulsystem profitieren würden und was sich dafür ändern muss. Sie wird außerdem die Arbeit des ehrenamtlichen Kölner Vereins Erste Generation Promotion – EGP e.V. (www.egp-verein.de) vorstellen.


Zeit: Donnerstag, 09. Juli 2020, 16.30 – 18.30 Uhr
Veranstaltungsformat: Zoom
Anmeldung für Zoom-Link: das-dokumentarische@rub.de

ZUR PERSON: Ann-Kristin Kolwes ist Gründungsmitglied des Vereins Erste Generation Promotion und arbeitet an der Universität zu Köln als Projektkoordinatorin für das Programm Erste Generation Promotion Mentoring+, das sich an Promovierende und Promotionsinteressierte mit einem nichtakademischen Familienhintergrund richtet. Sie ist promovierte Historikerin und selbst die Erste, die in ihrer Familie studiert hat.


ÜBER DIE REIHE DOCareer: Die Veranstaltungsreihe DOCareer Networking Geisteswissenschaften bietet einen Raum für Erfahrungsberichte und -austausch, Beratung und Networking rund um die Themen Promotion, Karriereentwicklung und Chancengleichheit. Eingeladen werden Expert*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft, die Berufsfelder für promovierte Geisteswissenschaftler*innen vorstellen, über persönliche Werdegänge berichten sowie Fragen zu Berufseinstieg, Übergang in die Postdoc-Phase und Karriereplanung diskutieren. Besondere Berücksichtigung finden geschlechterspezifische Aspekte der Karriereentwicklung, weshalb sich ausgewählte Themen und Veranstaltungen explizit an Nachwuchswissenschaftlerinnen richten. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden explizit Gäste (z. B. Alumni der Fakultät) eingeladen, die sich für eine Karriere außerhalb der Wissenschaft entschieden haben und die in für die Forschungsprogrammatik des Graduiertenkollegs einschlägigen Feldern, wie z.B. Archiv, Museum, Bibliothek, Medien, sowie in Unternehmen, im Wissenschaftsmanagement oder in Bildungseinrichtungen arbeiten.
Die Veranstaltungsreihe findet in regelmäßigen Abständen in Form von Vorträgen, Paneldiskussionen oder moderierten Gesprächen statt. An den offiziellen Teil schließt sich ein Get Together an, in dessen Rahmen die Teilnehmenden Gelegenheit haben, mit den Referent*innen in ein persönliches Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen.