Vom 05. bis 07. Mai 2022 wird im Kunstmuseum Bochum die zweite Jahrestagung des Graduiertenkollegs stattfinden. An allen Veranstaltungstagen gilt ein Schutz- und Hygienekonzept.
ÜBER DIE KONFERENZ
Auf welche Weise wird etwas zu einem Dokument? Bestimmungen des Dokumentarischen legen es üblicherweise nahe, dieses entweder von seiner Funktion her zu bestimmen (in Anlehnung an seine etymologische Wurzel von docere als ‚zeigen‘ und ‚lehren‘) oder aber über einen abgrenzbaren Gegenstandsbereich, der sich wiederum über seine (problematische) Referenz auf die Wirklichkeit definiert. Mit der Fokussierung auf das Dokumentwerden möchten wir die Prozesse – Übersetzungen, Mobilisierungen, Einsätze – in den Blick nehmen, die dem Dokumentarischen zugrunde liegen und eine derartige Zweiteilung unterlaufen. Dokumente (als mediale Artefakte der Dokumentation) erlauben dokumentarische Praktiken, fordern diese sogar ein, verlangen also einen spezifischen Umgang mit konkreten Materialitäten, der ihren Verweisungscharakter in Rechnung stellt. Umgekehrt sind es Praktiken des Zeigens, Bezeugens, Bewahrens oder Darstellens, die Dokumente erst kreieren und mediale Artefakte als Dokumentationen zu lesen erlauben.
Die Jahrestagung des interdisziplinären Graduiertenkollegs 2132 „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug” möchte die Potenziale einer solchen prozessualen Bestimmung des Dokumentarischen sowohl in theoretischer Hinsicht als auch am konkreten Gegenstand erproben. Dabei nehmen wir Prozesse des Dokumentwerdens entlang dreier Dimensionen in den Blick:
1 | Zeitlichkeit
Wie verhalten sich die Dokumentation von Zeit, die Zeitlichkeit von Dokumenten und Zeitdokumente zueinander? Zum einen soll nach den Temporalitäten des Dokumentarischen gefragt werden – nach der problematischen Referenz des Dokuments auf Vergangenes und Zukünftiges, zum anderen auch nach der Rolle, die der zeitlichen Dimension in der Erzeugung eines Dokuments zukommt.
2 | (Zusammen)Arbeit
Des Weiteren richtet sich das programmatische Interesse der Tagung auf Prozesse des Arbeitens und Zusammenarbeitens, die auf die Hervorbringung von Dokumenten zielen. Unter welchen Vorzeichen und durch welche Arbeitsprozesse kann etwas zu einem Dokument werden? Welche Akteur:innen sind in diese Prozesse involviert?
3 | Materialisierung
Schließlich gilt es, das Dokumentwerden als einen Prozess der Materialisierung zu betrachten. In welchem Zusammenhang stehen dokumentarische Praktiken und ihre materiellen Voraussetzungen?
ORGANISATION & KONZEPTION
Cynthia Browne, Theodor Frisorger, Jana Hecktor, Philipp Hohmann, Vanessa Klomfaß, Vera Mader, Tilman Richter, Julia Schade
MITARBEIT
Schaja Aenehsazy, Marion Biet, Carina Dauven, Jan Harms, Fotini Kouneli, Susanne Nienhaus, Anna Polze, Julia Reich, Fynn-Adrian Richter, Felix Rissel, Lisa Römer, Robin Schrade, Maximiliane Wildenhues
Website: rub.de/dokumentwerden-tagung
Kontakt: dokumentwerden-tagung@rub.de