AllgemeinWorkshop

Kommunikationsräume. Roger Odin und der semiopragmatische Ansatz

Vom 13.-14. Dezember 2018 findet am Kolleg der Workshop „Kommunikationsräume. Roger Odin und der semiopragmatische Ansatz“ statt, der von Robert Dörre, Leonie Zilch, Oliver Fahle und Guido Kirsten organisiert wird.

Anhand einer Übersetzung von Odins letztem Buch („Les espaces de communication“, 2011), die momentan von Guido Kirsten, Laura Katharina Mücke, Philipp Blum und Magali Trautmann verfertigt wird, möchten wir über den Ansatz des französischen Film- und Medientheoretikers diskutieren. Verschiedene Fragen sollen dabei diskutiert werden:

a) die theoriehistorische Dimension: Wie und unter welchen epistemologischen Voraussetzungen hat Odin seinen Ansatz ausgearbeitet und über mehrere Jahrzehnte weiterentwickelt? Auf welchen Überlegungen und Vorannahmen gründet er?

b) die medientheoretische Dimension: Welche Folgen hat Odins Theorie für die Medienwissenschaft? Wie medienspezifisch oder transmedial sind seine Konzeptualisierungen von Lektüremodi und Kommunikationsräumen angelegt? Welche Öffnungen und Grenzen hinsichtlicher anderer Zugänge sind erkennbar?

c) die dokumentarfilmtheoretische Dimension: Welche Implikationen hat Odins Ansatz für Theorien des Dokumentarischen? Wie sinnvoll ist seine Abgrenzung von fiktionalisierendem und dokumentarisierendem Lektüremodus? Welche Untermodi sind denkbar und wie wären diese zu spezifizieren? Wie artikuliert sich der dokumentarisierende Modus mit anderen Modi, wie etwa dem ‚ästhetischen’, dem ‚künstlerischen’, dem ‚privaten’ und dem ‚fabulierenden’?

Der Workshop wird so aufgebaut sein, dass die Organisator_innen des Workshops, die Übersetzer_innen des Buchs sowie eingeladene Gäste aus ihrer jeweiligen Forschungsperspektive heraus Stellung zu Odins Buch nehmen werden, um seinen Ansatz gegebenenfalls kritisch zu hinterfragen, weiter zu denken sowie für die eigene Forschung produktiv zu machen. Auf Grundlage dieser verschiedenen Inputs soll Odins Theorie in Bezug auf deren Relevanz für die Dokumentarfilmtheorie und innerhalb dieser ein Arbeiten mit der Semiopragmatik diskutiert werden.

Interessierte können sich bei Robert Dörre (robert.doerre@rub.de) oder Leonie Zilch (leonie.zilch@rub.de) anmelden, um das dem Workshop zugrundeliegende Übersetzungsmanuskript zu erhalten.

Gäste:
Thomas Weber | Magali Trautmann | Laura Katharina Mücke | Frank Kessler | Britta Hartmann | Philipp Blum

Organisator_innen:
Robert Dörre | Oliver Fahle | Guido Kirsten | Leonie Zilch

Raum: UNI 105 | EG 014/015

Programm

Donnerstag, 13.12.2018

14.15 – 14.30Begrüßung
14.30 – 16.00

Frank Kessler (Utrecht)
Zur Geschichte der Semiopragmatik

Oliver Fahle (Bochum)
Anmerkungen und Fragen zu Roger Odins Semiopragmatik

16.00 – 16.30Kaffeepause
16.30 – 17.15

Thomas Weber (Hamburg)
Thesen zu Roger Odin und semio-pragmatischen Ansätzen in Bezug auf dokumentarische Filme

17.15 – 17.30Kaffeepause
17.30 – 18.15

Magali Trautmann (Bremen)
Nichtfiktionalität und Narrativität: Wann ist Dokumentarfilm?

19.30Abendessen im Art Hotel Tucholsky

Freitag, 14.12.2018

10.15 – 11.00Philipp Blum (Zürich)
Der Film als Kommunikationsraum: An- und Rückschlüsse zu OdinsKommunikationsräumen und der Semio-Pragmatik
11.00 – 11.15Kaffeepause
11.15 – 12.00Laura Katharina Mücke (Mainz)
Diskurs/ Rhythmus – Fragen zu einem semiopragmatischen Erfahrungsbegriff
12.00 – 12.15Kaffeepause
12.15 – 13.00Guido Kirsten (Potsdam)
Kritische Anmerkungen zu Odins Theorie der Fiktionalisierung
13.00 – 14.30Mittagspause
14.30 – 15.15Leonie Zilch (Bochum)
Zeitgenössische Pornografie – Möglichkeiten und Grenzen derSemiopragmatik
15.15 – 15.30Kaffeepause
15.30 – 16.15Robert Dörre  (Bochum)
Mit Odin auf YouTube. Kommunikationsraum und Lektüremoduseines populären Phänomens
16.15Abschlussdiskussion