MEDIEN|DENKEN: Vortrag & Workshop von und mit Lorenz Engell
Am Dienstag, den 17.01.2023 um 18 Uhr hält Lorenz Engell im Rahmen der Veranstaltungsreihe MEDIEN|DENKEN (Institut für Medienwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum) den Vortrag “Schaltung werden. Zur Ästhetik und Ontologie des Flüssigkristallbildschirms”, der in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg stattfindet.
Der Vortrag findet in hybrider Form in Raum GABF 04/611 und via Zoom statt. Der entsprechende Zoom-Link kann auf der Homepage des ifm rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn abgerufen werden.
Im Anschluss an den Vortrag findet am Mittwoch, den 18.01.2023, von 10-14 Uhr ein Workshop im Graduiertenkolleg im Raum UNI105 EG014 statt.
Um Anmeldung zum Workshop wird gebeten an: das-dokumentarische@ruhr-uni-bochum.de
Abstract
Das Schaltbild betrachtet das Fernsehen als das, was auf dem Bildschirm und jenseits davon geschieht und damit vor allem als Operation des Schaltens von Bild zu Bild. Es schlägt so eine neue Definition des Fernsehens als das erste Bild vor, das seine Begrenzung nicht dadurch erfährt, dass es gerahmt ist oder einen Anfang und ein Ende hat, sondern indem es ein-, aus- und umgeschaltet werden kann. Gerade durch die Operation des Schaltens gestaltet das Fernsehen die Welt von innen heraus und als Verlauf eben dieser Gestaltung.
Im Laufe seiner Geschichte steigert das Fernsehen die Produktion und Zirkulation von Bildern exponentiell. Es transformiert die Welt und sich selbst von einem analogen in einen digitalen Zustand und von einem zentralen Perspektivismus in eine Pluriperspektive.
Das Schaltbild entwirft eine Philosophie des Fernsehens, die grundlegende Fragen zwischen Ontologie und Anthropologie aufwirft.
Abstract zum Workshop
“Die Realität des Schaltbildes: “Live” und “Reality”. Zwei Kapitel einer Ontographie der Television.”
Die Art und Weise, in der elektronische Bilder die Wirklichkeit schreiben, die sie zugleich selber sind, ist in ausgezeichneter Weise vom Fernsehen her erklärbar, dem ersten schaltbaren Bild überhaupt. Anhand zweier ausgewählter Kapitel aus “Das Schaltbild. Philosophie des Fernsehens” soll dies im Workshop erarbeitet und diskutiert werden, nämlich des Kapitels “Live” zur Realität des klassischen Röhrenfernsehens (“Fernsehen 1.0”) und des Kapitels “Reality” zur Ontologie des Flüssigkristallbild-Gegenwartsfernsehens (“Fernsehen 2.0”). Der Workshop soll von 10 bis 14 Uhr gehen, sodass zwei Stunden über jedes der Kapitel gesprochen werden kann.
Lektüre: Lorenz Engell: Das Schaltbild. Philosophie des Fernsehens, Konstanz: KUP 2021, S.9-56 (Kapitel “Live-Fernsehen”) und S.325-362 (Kap. “Reality und History“).
Lorenz Engell, geb. 1959, ist Professor für Medienphilosophie der Bauhaus Universität Weimar und Co-Direktor des Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie.