Vortrag und Workshop von und mit Cornelia Wild
Am Donnerstag, den 15.06.2023 um 18 Uhr hält im Rahmen der MEDIENDENKEN Vortragsreihe Cornelia Wild den Vortrag „Comizi D’Amore/Futura. Archiv für kommende Generationen“ in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg. Der Vortrag findet in hybrider Form in Raum UNI105 EG014 und via Zoom statt. Der entsprechende Zoom-Link kann auf der Homepage des ifm rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn abgerufen werden.
Im Anschluss an den Vortrag findet am Freitag, den 16.06. 2023 von 10–16 Uhr ein Workshop im Graduiertenkolleg im Raum UNI105 EG015 statt.
Um Anmeldung zum Workshop wird gebeten an: das-dokumentarische@ruhr-uni-bochum.de
Vortrag
„Das Kino der Szene (Pasolini)“, Vortrag, MEDIEN|DENKEN, ifm Kolloquium, Universität Bochum 15.6.2023
Bereits seit dem frühen Kino konstituiert den Film eine Szene, in der Arbeiter*innen erscheinen. Ausgehend von Hannah Arendts Bestimmung des öffentlichen Raums als Erscheinungsraum und Gayatri Spivaks Wer spricht? lotet der Vortrag am Beispiel von Pier Paolo Pasolinis Dokumentarfilm Comizi d’amore (1964) die Möglichkeiten aus, das Kino in Hinblick auf Fragen nach dem Erscheinen zu perspektivieren: Wer tritt in Erscheinung? Wie werden die Personen zum Sprechen gebracht? Dabei geht es um die Diskussion von Wirklichkeitsbegriff, Kollektivität und popolo.
WORKSHOP
„Comizi d’amore/Futura. Archiv für kommende Generationen“ (Workshop)
Der Workshop soll anhand von zwei Dokumentarfilmen — Pier Paolo Pasolinis Comizi d’amore(1964) und Futura (2021) von Pietro Marcello, Francesco Munzi und Alice Rohrwacher — die Zukunftsfähigkeit des Dokumentarfilms untersuchen. Inwiefern konstituieren die Filme ein „Archiv für kommende Generationen“ bzw. „Kommen der Zukunft“ (Derrida)? Pasolini befragt die „Leute“ – auf der Straße, vor der Fabrik, in den Hinterhöfen, auf dem Land, in der Stadt, in Süditalien, in Norditalien – nach ihren Ansichten zur Sexualität. Mit dem Kollektivfilm „Futura“ schließen die Filmemacher*innen an Pasolini an. Sie befragen (während und nach der Covid-Pandemie) die Jugendlichen auf der Straße in ganz Italien nach ihren Vorstellungen von der Zukunft. Die Fragen danach wer spricht?, wer tritt in Erscheinung? schließen an den Abendvortrag an.
Mit Inputs von Katharina Krol, Katharina Menschick, Paulena Müller
Timetable
10:00-12:00: Einführung von Cornelia Wild inkl. Diskussion
12:00-13:00: Mittagspause
13:00-13:45: Input und Diskussion mit Katharina Krol
13:45-14:30: Input und Diskussion mit Paulena Müller
14:30-15:00: Kaffee-Pause
15:00-15:45: Input und Diskussion mit Katharina Menschick
15:45-16:00: Abschluss
KURZVITA
Cornelia Wild ist Heisenberg-Professorin für Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft, insbesondere Theorie und Ästhetik an der Universität Siegen; seit 2022 Leiterin der SFB-Teilprojekts „Pasolini: populär“ im DFG-Sonderforschungsbereich Transformationen des Populären. Weitere Forschungsschwerpunkte sind: Poetik und Ästhetik; Wissen, Medien und Gender; Materialitäten und Ökonomien der Literatur. Publikationen u.a. Passantinnen. Theorie des Vorübergehens von Dante bis Joyce, Zürich/Berlin: Diaphanes 2018; Flaubert et la scène de l’écriture (Hg.), lendemains 4 (2022).
Material
Futura (2021), R: Pietro Marcello, Francesco Munzi, Alice Rohrwacher
Comizi d’amore (1964), R: Pier Paolo Pasolini
Pier Paolo Pasolini, Das Verschwinden der Glühwürmchen, Hamburg 2015.
Jacques Derrida, Dem Archiv verschrieben, Berlin 1997.
Weiteres Material
Omelia Contadina (2019), R: Alice Rohrwacher