Infrastruktur, Mobilität, Intersektionalität: Vortrag, Workshop und Fahrradtour von und mit Julia Bee

Vortrag und Workshop von und mit Julia Bee (Siegen)

Am Donnerstag, den 19. Oktober 2023 um 18 Uhr hält Julia Bee im Rahmen des Grundlagenseminars II des Graduiertenkollegs den Vortrag „Barbiemobility“. Der Vortrag findet in hybrider Form im Raum Uni105, EG015 und via Zoom statt.

Im Anschluss an den Vortrag findet am Freitag, den 20. Oktober 2023 von 10-16 Uhr ein Workshop mit Julia Bee in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg im Raum Uni105, 2/26 statt. Um Anmeldung zum Workshop wird gebeten an: das-dokumentarische@ruhr-uni-bochum.de  

Vortrag: „Barbiemobility“

Der Vortrag nimmt Greta Gerwigs Film Barbie (2023) sowie Gerwigs weiteres Oeuvre zum Ausgangspunkt, um über das mediale Verhältnis von Feminismus und Mobilität nachzudenken. Ausgehend von Bildern der Mobilität sollen Zuschreibungen und Werte in aktuellen Filmen und TV-Serien diskutiert werden. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Verhältnis petrolbasierter Formen der Mobilität im Verhältnis etwa zu C02 ärmeren Mobilitätsformen wie dem Fahrradfahren sowie dem Gehen/Rollen zu.  

Workshop: „Infrastruktur, Mobilität, Intersektionalität: Workshop und Fahrradtour“

Teil 1: Mobilität, Medien, Methoden.

Im ersten Teil des Workshops diskutieren wir anhand verschiedener methodischer Einsätze medienwissenschaftliche und intersektionale Perspektiven auf Mobilität und mit Mobilität verbundenen Infrastrukturen. Dabei soll es um Mobilitätsgerechtigkeit (Mimi Sheller) vor dem Hintergrund intersektionaler Zugänge gehen, die etwa auch Marginalisierungen im Stadtraum wie Wohnungslosigkeit mitbedenken. Insbesondere das Verhältnis von Infrastrukturen der Mobilität und ihren Auswirkungen auf urbane Räume soll im Zentrum der Diskussion stehen. Wie greifen Mobilität und Medien in Formen urbaner Petrolräume ineinander, welche Gegenimaginationen gibt es und wie lassen sich diese Infrastrukturen intersektional untersuchen? Wir diskutieren auf Basis von Material aus den Forschungsprojekten der Kollegiatinnen.

Teil 2: Cycling and the Senses: Dokumentieren und flanieren.

In diesem Workshopteil flanieren und dokumentieren wir mit dem Rad. Wir nutzen das Rad als Medium der Erforschung urbaner Infrastrukturen – theoretisch und praktisch. Nachdem wir im ersten Teil Ansätze der intersektionalen Stadt- und Mobilitätsplanung diskutiert haben, legen wir im zweiten Teil besonderes Augenmerk auf die Sinne und den Körper sowie seine Verschränkung mit medialen Praktiken. Wie etwa schützen wir unseren Körper vor Unfällen? Wie sind wir im öffentlichen Raum positioniert und gleichzeitig bewegt? Race, Geschlecht und Be_hinderung sowie andere soziale Differenzen beeinflussen unsere „Stadtkörperwahrnehmung“ und sollen in dieser situierten Methodik im Fokus stehen. Für alle, die wollen, experimentieren wir daher im zweiten Teil mit einer stadtethnographischen Übung mit dem Rad. Wenn ihr ein Zweirad, Dreirad, Rollfiets etc. braucht, dann meldet euch bitte unter der Mailadresse: julia.bee@uni-siegen.de.

Timetable:

10:00 – 11:00: Einführung von Julia Bee und Diskussion

11:00 – 12:00: Materialdiskussion aus den Dissertationsprojekten

12:00 – 12:15: Kaffeepause

12:15 – 13:15: Materialdiskussion aus den Dissertationsprojekten

13:15 – 14:15: Mittagspause

14:15 – 14:30: Set-up Fahrradtour

14:30 – 15:30: Fahrradtour mit Aktivist*innen von Radwende Bochum

Material:

  • Sheller, Mimi (2020): “Mobility Justice.” In Handbook of Research Methods and Applications for Mobilities, 11-20. https://doi.org/10.4337/9781788115469.00007.
  • Mattern, Shannon (2018): “Maintenance and Care. A working guide to the repair of rust, dust, cracks, and corrupted code in our cities, our homes, and our social relations.” placesjournal.org (November). URL: https://placesjournal.org/article/maintenance-and-care/?cn-reloaded=1.
  • Iturbe, Elisa (2019): “Architecture and The Death of Carbon Modernity.” Log, 47, Overcoming Carbon Form: 10-24.